Jeder Windows Benutzer hat bereits seit Vista eine Spracherkennung auf seinem System. Kaum einer wird sie jedoch nutzen. Die Erkennung ist fehleranfällig und eignet sich gerade mal zum Öffnen eines Fensters. Klassische Systeme sind dagegen oft schwer zu handhaben und brauchen eine lange Trainingsphase. Die Spracherkennung im Google-Browser funktioniert über eine Cloud.
Benutzer eines Android-Gerätes der Version 2.2 oder höher haben bereits eine Sprachsuche eingebaut. Ich benutze die Sprachsuche auf meinem „Galaxy“-Handy regelmäßig und bin immer wieder überrascht, wie gut ist die Ergebnisse sind.
Wie funktioniert es?
Das die Sprachsuche auf einfacher Hardware wie einem Handy überhaupt nutzbar ist, hat folgenden Hintergrund. Google komprimiert die Sprache und sendet sie an eine Cloud. Die enorme Leistung der Computer und die große Datenbasis sorgen dafür, dass die Erkennung auch ohne Training gut ist.
Damit ein Eingabefeld für die Spracherkennung verwendet werden kann, muss es mit dem Flag "x-webkit-speech" versehen werden. Dann erscheint ein Mikrofon-Symbol an der rechten Seite des Feldes. Leider funktioniert das nur mit „Input“-Elementen, was das Diktieren von mehr als ein paar Wörtern ausschließt.
Eine Einschränkung die sich jedoch leicht umgehen lassen kann. Hier ein paar Zeilen Code und ein Beispiel um das zu demonstrieren. Einfach nach jedem Satz auf kopieren klicken um die Textbox zu füllen.
<form action="#" name="test">
<p><input size="80" style="width:450px;" name="test" x-webkit-speech /></p>
<p><input type="button" value="kopieren" name="copy" onclick="document.forms['test'].diktat.value += document.forms['test'].test.value;void(0);" /></p>
<p><textarea rows="60" cols="60" style="width:450px;" name="diktat" id="diktat"></textarea></p>
</form>
Der Test funktioniert natürlich nur mit Chrome Version 11 und größer. Die neueste Beta von Google Chrome kann hier heruntergeladen werden.
Fazit
Was der Spracherkennung von Google definitiv fehlt, ist eine Rechtschreibkorrektur. Leider werden Hauptwörter und Satzanfänge auch nicht groß geschrieben. Hilfreich wäre eine Autokorrektur auf der Basis von "hunspell". Auch der Duden Korrektor oder die Rechtschreibkorrektur von Open-Office können gute Hilfe leisten.
Wirklich Sinn macht die Spracherkennung aber auf Handys und Geräten ohne Tastatur wie Tablet-PCs. Auch für kurze Nachrichten, bei denen es auf die korrekte Rechtschreibung ankommt, ist Spracherkennung optimal.
(dh-fe)