Auch wenn die Bilder von Smartphones nicht an die von guten Kameras herankommen, so sind die Kameras neuerer Modelle für den Alltag recht brauchbar. Viele moderne Smartphones bieten sogar Aufnahmen mit HDR (High Dynamic Range). Wir zeigen was das bringt und wann man HDR einschalten sollte.
Anlässlich des letzten Urlaubs habe ich mich mit den Kamerafunktionen meines Handy beschäftigt. Das Google Nexus 4 hat eine 8 Megapixel Kamera und macht ordentliche Fotos und sogar Filmaufnahmen in HD. Seit Android 4.0 gibt es eine HDR Funktion in der Kameraanwendung des Systems. Anders als ursprünglich erwartet ist HDR auch bei Handys mehr als ein Marketing-Gag.
Bei HDR (High Dynamic Range) werden mehrere Bilder (meistens 3) zu einem Bild kombiniert das dadurch eine harmonische Helligkeitsverteilung erhält und damit große Kontraste und dunkle oder helle Flächen verhindert. Das Problem der zu hohen Kontraste (z.B. bei Gegenlicht) ist so alt wie die Fotografie selbst. Daher ist HDR eigentlich nur die technische Adaption eines alten Tricks, den Fotografen bei der manuellen Belichtung von hochwertigen Aufnahmen angewenden. Bis vor wenigen Jahren hatten auch nur Profi-Digitalkameras derartige Funktionen.
Hier ein Beispiel mit dem Google Nexus 4. Das Motiv ist an mehreren Punkten problematisch. Aus einem für die Kamera zu dunklen Zimmer wurde bei Sonne durch ein Fenster fotografiert. Bei dem Motiv ohne HDR sieht man deutlich, dass der Außenbereich überstrahlt und der Bereich in der unteren Ecke viel zu dunkel ist. In der HDR-Aufnahme ist die Backsteinmauer hingegen gut zu erkennen und der Bereich mit dem Bücherregal sind Details zu erkennen.
» Hier das Bild in Originalgröße.
Wann sollte HDR angeschaltet werden
Da mehrere Bilder benötigt werden um ein HDR-Bild zu berechnen, eignet sich HDR grundsätzlich nicht für Aufnahmen mit Bewegung. Allerdings können selbst einfache Smartphones wie das Moto G bis zu 100 Bilder pro Sekunde als Film aufnehmen. Daher sollten langsame Motive wie Boote auf einem Fluss kein Problem darstellen. Kritischer ist eher eine zu dunkle Beleuchtungssituation, da Smartphones nur über einen sehr kleinen CMOS-Sensor verfügen. Die Aufnahmen neigen dann zum Rauschen. HDR schafft es zumindest teilweise dieses Defizit auszugleichen.
Die zahlreichen Kamera APPs für HDR kann man sich übrigens sparen. Sie benutzen die gleichen Funktionen wie die eingebaute Kamera APP und können höchstens durch Postprozessing ein Bild “aufhübschen”. An den technischen Gegebenheiten können sie nichts ändern. Es ist eher Voodoo den man besser am PC mit einer Bildbearbeitungssoftware macht.